Johannes Gutenberg wurde als Erfinder der Buchdruckkunst berühmt. Aldo Manuzio als bedeutenden italienischen Typografen kennt man dagegen kaum. Man darf den von 1449 bis 1515 lebenden Verleger, Drucker und Gelehrten als Initiator der Buchverbreitung einstufen. Manuzio erkannte, dass scwere Schwarten nicht dazu geeignet waren, die Popularität von Druckerzeugnissen zu steigern. Um Wissen zu verbreiten, benötigte man leichtere, kompaktere Bücher mit kleineren Lettern. In seiner Druckerei editierte er griechische sowie lateinische Texte und stieg in Venedig zum wichtigen Verleger auf.

Die Comicbiografie dreht sich allerdings zunächst um Luigi, die Hauptfigur. In Manuzios Heimatstadt Bassiano wird der bibliophile Schussel von seinem Chatroom-Date unfreiwillig versetzt, stößt auf Manuzios letzten Nachfahren und lernt eine junge Archivarin kennen und lieben. Durch Katharinas Afrika-Engagement werden beide wieder getrennt. Vielleicht dachte Autorin Andrea Aprile, man müsse jungen Lesern den Stoff durch einen Gegenwartsstrang schmackhaft machen. Doch die Charaktere wecken weniger Interesse. Interessanter gestaltet sich Manuzios stationenhafter Werdegang, bei dem ein Truppenüberfall auf sein Domizil in Ferrara einen dramatischen Höhepunkt darstellt. Immerhin liefert ein ausführlicher Anhang des Journalisten Antonio Polselli ergänzende Informationen. Positiv fallen Gaspard Njocks luftige Aquarellzeichnungen aus, die den Bogen zur klassischen Malerei schlagen.