Die Sonne brennt über Levante, der spanischen Ostküste. Ende der 60er-Jahre ist es hier noch ruhig: Felder, Dörfer und das Meer. Aber langsam und stetig ändert sich das. Die ersten großen Hotels werden gebaut und die Landschaft und das Leben der Menschen verändern sich unter dem aufziehenden Massentourismus – ein Wirtschaftsturbo der Franco-Ära.

Ana Penyas beschreibt in ihrem Buch “Sonnenseiten” diese Veränderungen anhand einer Familie durch die Jahrzehnte bis heute. Ihre Buntstiftzeichnungen mixt sie mit Fotos zu Collagen. Oft erkennt man die Übergänge in den Bildern kaum. Das ist nicht nur raffiniert, sondern spiegelt auch die Intensität und Brüchigkeit der Realität wider. Nicht ohne Grund hat Ana Penyas 2018 den höchsten spanischen Comic-Preis, den Premio Nacional del Cómic, erhalten. “Sonnenseiten” ist eine kluge und faszinierende Umsetzung der Folgen des Massentourismus an der spanischen Mittelmeerküste.