Salomon Muller, geb. 1936 in Amsterdam, überlebte als Kind den Holocaust. Er erzählt, wie sich das Leben der 140.000 Amsterdamer Jüdinnen und Juden, insbesondere das seiner Familie, nach dem Überfall der Niederlande durch die Deutschen veränderte. Seine kurze glückliche Kindheit endete jäh mit der Deportation der Eltern im November 1942. Wenige Monate später wurden sie in Auschwitz ermordet. Der kleine Salo wurde durch den Widerstand gerettet und überlebte in mehreren Verstecken. Ohne richtig zu verstehen, was mit ihm passierte, musste er sich immer wieder auf neue Menschen und Gegebenheiten, einstellen, neue Namen und Identitäten annehmen. Die Befreiung erlebte er im April 1945 in Friesland. Er wuchs dann bei der Familie seiner überlebenden Tante auf, holte die verpasste Schulbildung, so gut es ging, nach, wurde als Physiotherapeut bei der Fußballmannschaft Ajax Amsterdam bekannt und gründete eine Familie. – Muller schreibt anschaulich und sehr reflektiert über das Erlebte, über seine Gedanken und Gefühle, vermittelt auch immer wieder den historischen Kontext.