Bei bahoe sind bereits großartige Comicbiografien über die Beatles und die Rollings Stones erschienen, in denen verschiedene Zeichner wichtige Erkenntnisse oder die Marotten der Muskier in Szene gesetzt haben. Hinzu kamen verbindende Prosatexte und Zitate, die weitere Inforamtionen zur Geschichte der Bands lieferten. Ich habe beide Comics mit großem Vergnügen gelesen und mich sehr auf die Biografie von The Doors gefreut. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.

Das eindrucksvolle Cover des Bandes stammt von Bast, der in diesem Buch nicht mit einem Comic vertreten ist. Szenarist Gaet´s, der ebenfalls den Stones-Comic schrieb, bringt dem Leser neben Jim Morrison auch die höchst unterschiedlichen Persönlichkeiten des Keyborders und Bassisten Ray Manzarek, des den Jazz liebenden Gitarristen Robby Krieger und des ein wenig mit den Doors-Texten fremdelnden Drummers John Densmore nahe. Eine der vielen Höhepunkte dieser Anthologie ist Pierre Maugers zwölfseitiger Comic, der davon erzählt, wie der 30-jährige Orgelbauer Vince Treanor zum Tour-Manager der Doors wurde, bis zum bitteren Ende dabei blieb und es nie bereit hat. Nicht ohne ist auch der nur in Rot kolorierte und von Marion Duclos recht wild in Szene gesetzte Comic über ein völlig aus den Fugen geratenes Konzert in Miami. Den durchaus krönenden Abschluss bildet schließlich Vincent Partels kompakte, nur fünfseitige Darstellung der Zeit nach dem Tod von Jim Morrison.

Heiner Lünstedt